Drucken

Zum Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe

am .

AKW-Gegner_innen fordern: Atomausstieg sofort!

Aktion zum 26. Jahrestag der Tschernobyl KatasthropeAm Donnerstag jährte sich die Tschernobyl-Katastrophe zum 26. Mal.
Atomkraftgegnerinnen und –gegner haben im Rahmen einer kleinen Aktion deshalb auf dem Südhang des Schlossbergs gefordert: AKWs jetzt abschalten. Mit ihren Körpern legten sie ein X, das Symbol des Protests gegen die weitere Atommüllproduktion und ein Endlager im wendländischen Gorleben.

Noch heute sind weite Gebiete der Ukraine und Weißrusslands radioaktiv verseucht. Die Opfer von Tschernobyl sind angesichts der Bilder aus Fukushima ein wenig in Vergessenheit geraten. Umso wichtiger ist es, zumindest an solchen Jahrestagen den Blick dorthin zu wenden, wo die schrecklichen Folgen der Atomkraftnutzung zum Alltag der Menschen gehören. Ein Leben in der Sperrzone im Umkreis von 30 Kilometern um den Atomkomplex ist nach wie vor nicht erlaubt, die Strahlung ist noch viel zu hoch. Wenn in Deutschland oder in grenznahen Gebieten unserer Nachbarländer ein Unfall wie Tschernobyl oder Fukushima geschieht, käme wohl jede Hilfe zu spät.

Laut Informationen des SPIEGEL belegt dies eine unveröffentlichte Studie des Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), die vom Bundesumweltministerium nach Fukushima in Auftrag gegeben wurde. Die Radioaktivität würde sich demnach deutlich weiter ausbreiten, als bisher angenommen, ganze Städte müssten evakuiert werden. Dies sei in der bisherigen Notfallplanung aber nicht vorgesehen. Auch Celle liegt nur 80 km vom AKW Grohnde entfernt.  

Katastrophenschutzpläne grenzen das Krisengebiet aber lediglich auf 25 Kilometer um den Unfallort ein. Außerhalb dieses Bereichs seien besondere Katastrophenschutzpläne nicht erforderlich, so heißt es in den Rahmenrichtlinien. Aber die Auswirkungen lassen sich aber nicht in zentrischen Kreisen mit genauer Entfernungsangabe einschränken. Zuletzt hat Fukushima gezeigt, dass auch in größeren Entfernungen eine extrem hohe radioaktive Strahlung auftreten kann.

26 Jahre nach Tschernobyl ist hier in Deutschland das bestimmende Thema in der atompolitischen Debatte, was mit dem Atommüll geschehen soll, der Tag für Tag in den weiter laufenden AKW anfällt und in den letzten Jahrzehnten angefallen ist. Mit einer großen Demonstration in Gorleben und einer „kulturellen Umzingelung“ des Endlagerbergwerks will die Anti-Atom-Bewegung Einfluss auf die Berliner Verhandlungen zum Endlagersuchgesetz nehmen, damit daraus kein Gorleben-Durchsetzungs-Gesetz wird.

Deshalb fordern die Atomkraftgegner_innen in Celle einen sofortigen Ausstieg, d.h. die Abschaltung aller noch laufenden Atomkraftwerke und den endgültigen Verzicht auf ein Endlager Gorleben.